Unser Profil
Der Kirchengemeinderat hat sich auf einem Wochenende im Herbst 2012 darüber Gedanken
gemacht, was ihm als Leitungsgremium der Gartenstadtgemeinde wichtig ist und worin er das
besondere Profil der Gemeinde sieht:
Wir freuen uns darüber, dass unser Gemeindeklima von Offenheit geprägt ist und verstehen
dies als eine theologische und als eine atmosphärische Aussage:
Wir wollen eine theologische Offenheit, weil wir die Frohe Botschaft in Jesus Christus als
Zuwendung Gottes verstehen, die heilsam ist und befreiend, die den Menschen zugewandt ist
und sie bedingungslos annimmt. Eine ausgrenzende, ängstigende oder beengende Theologie
lehnen wir ab. Dazu rechnen wir auch alle Formen des Biblizismus oder eines christlichen
Fundamentalismus. Wir streben einen Frömmigkeitsstil an, der Raum lässt für eigenes
Nachdenken und selbständige Entscheidungen ohne moralischen oder religiösen Druck.
Wir wollen eine Atmosphäre der Offenheit in unseren Gottesdiensten, in
Gemeindeveranstaltungen und im Umgang miteinander. Gottesdienste sollen in einer
verständlichen und alltagsbezogenen Sprache gehalten werden. Predigten sollen ein gutes
theologisches Niveau haben. Wir freuen uns über alle, die sich aktiv am Gemeindeleben
beteiligen und sich mit ihren Gaben einbringen, üben aber keinen Druck auf unsere Mitglieder
aus, das auch zu tun.
Wir suchen nach Formen der Gottesdienstgestaltung, die ein möglichst breites Spektrum von
Menschen anspricht. Anspiele, neue Musik und interessante Gestaltungselemente sind uns
ebenso willkommen wie die ruhige und besinnliche Atmosphäre eines „traditionellen“
Gottesdienstes. Wir sind dankbar für die Arbeit unseres „Kreuz&Quer-Teams“, das
verschiedene Formen und Gestaltungselemente des Gottesdienstes ausprobiert. Ebenso ist uns
eine gute Kinderkircharbeit wichtig, die den Jüngsten eine gute, altersgemäße
Gottesdienstform anbietet und die es den Eltern ermöglicht, selber den Gottesdienst zu
besuchen.
Wir begrüßen das breite kirchenmusikalische Angebot unserer Untertürkheimer Kantorei,
unseres Gospelchores und des Posaunenchors des CVJM Untertürkheim, das Generationen
verbindet und eine eigenständige Form der Verkündigung darstellt. Dazu gehören die
Aufführungen anspruchsvoller musikalischer Werke wie auch an der Popularmusik orientierte
Elemente. Wir unterstützen unsere Kirchenmusik in ihrer Aufgeschlossenheit für
zeitgenössische und jugendgemäße Stilelemente.
Wir wollen Raum bieten dafür, dass sich Menschen in der Gartenstadtgemeinde in
Gruppen treffen können: beispielsweise in der Begegnungsstätte, im Offenen Kreis oder bei den
„Frauen in den besten Jahren“. Besonders hat uns gefreut, dass das Engagement für die
Erhaltung und Bewahrung der Schöpfung, wie sie unser „Umweltbeirat“ (GRÜNER
GOCKEL) verantwortet, ein so positives Echo gefunden hat.
Wir sind eine Gemeinde, die gesellschaftliche und soziale Notsituationen in unserer Stadt
wahrnimmt und Hilfe leistet. Daher fördern wir seit jeher über das übliche Maß hinaus diakonische Projekte
für Menschen am Rande unserer Gesellschaft: für Obdachlose, für Suchtkranke und Suchtgefährdete, für junge Menschen auf dem Strich und für Einzelne, die unbürokratische Hilfe benötigen.
Ebenso fühlen wir uns dem EKD- Projekt „Brot für die Welt“ verbunden (was sich in hohen
Spenden und Opferbeträgen widerspiegelt) und dem landeskirchlichen
Missionswerk „EMS“ (Evangelische Mission in Solidarität). Pro Jahr werden zwei EMS-Projekte ausgesucht
und mit Opfer und durch Informationsveranstaltungen gefördert.
Als Gartenstadtgemeinde sehen wir auch das Paul-Collmer-Heim als Teil unseres
Gemeinwesens und freuen uns über das ehren- und hauptamtliche Engagement, das wir dort
einbringen können.
Seit jeher trägt die Gartenstadtgemeinde auch die Ferienwaldheimarbeit unserer
Gesamtkirchengemeinde mit, die ein gutes und qualifiziertes Betreuungsangebot für Kinder
und Familien darstellt. Insbesondere das breite Spektrum an jungen ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist für uns sehr wertvoll.
Die Gartenstadtgemeinde feiert auch gerne: Sommerfeste ebenso wie Adventsbazare, der „Kirchenkaffee“
nach dem Gottesdienst und festliche Ständerlinge zur Vorkonfirmation, die „Ü-35- Disco“ oder unser
„Sommernachtskino“ mit der Außenwand
der Kirche als Kinoleinwand. Gute Möglichkeiten, um sich als Gemeinde zu treffen und Menschen
miteinander in Verbindung zu bringen, die sonst nicht zusammen kämen.
Wir freuen uns, dass wir haupt-, ehren- und nebenamtliche
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben, die sich selbständig einbringen und Motivation für ihre Arbeit
mitbringen. Das Gesicht unserer Gemeinde wird ganz entscheidend von ihnen, von ihrem
Umgang miteinander, von ihrer Haltung zu den Menschen und zum Auftrag unserer
Kirchengemeinde bestimmt. Als Kirchengemeinderat ist uns die Würdigung unserer
Mitarbeiterschaft sowie die Gewinnung neuer Ehrenamtlicher ein zentrales Anliegen.
Als Kirchengemeinde können wir nicht alles anbieten, vor allem nicht in Zeiten, in denen sich
die Kirche mit weniger Personal und Gebäuden begnügen muss. Viel Wertvolles geschieht in
den Gemeinden um uns herum und im
Stuttgarter Kirchenkreis, als dessen Teil wir uns
verstehen. Nicht alles muss daher bei uns angeboten werden. Unsere Gemeindeglieder
besuchen ganz selbstverständlich Angebote in anderen Gemeinden, auch in unserer
katholischen Geschwisterkirche, der St. Johannesgemeinde. Mit ihr sind wir über die
ökumenische Zusammenarbeit und über gemeinsame Gottesdienste in den letzten 40 Jahren
sehr zusammen gewachsen. Viele unserer Gemeindeglieder praktizieren die Ökumene längst
schon in ihren Ehen und Familien. Ihnen allen stehen unsere Angebote und Gottesdienste,
auch die Teilnahme am Abendmahl, offen.